Ich erlebe es in meiner Arbeit immer wieder: Kinder, die eigentlich lernen möchten, die sich Mühe geben, sich hinsetzen – und trotzdem scheint nichts anzukommen. Sie schauen auf das Blatt, der Kopf ist leer, die Tränen kommen – und am Ende glauben sie selbst, dass sie „einfach zu dumm“ sind.
Das bricht mir jedes Mal das Herz, denn in Wahrheit steckt fast immer etwas ganz anderes dahinter: keine Faulheit, kein Desinteresse – sondern eine Blockade im System, die Lernen im Moment einfach nicht zulässt.
💡 Was eine Lernblockade wirklich ist
Eine Lernblockade bedeutet, dass das Gehirn Informationen gerade nicht so aufnehmen oder verarbeiten kann, wie es eigentlich sollte.
Das kann viele Ursachen haben – emotionale, körperliche oder auch energetische.
Ich sehe das Kind dabei immer als Ganzes: Körper, Geist und Gefühl arbeiten eng zusammen.
Wenn also ein Kind beim Lesen ständig stockt oder beim Schreiben in Tränen ausbricht,
liegt die Ursache selten nur im „Lernen“ selbst –
sondern oft eine Ebene tiefer.
🧠 Typische Ursachen für Lernblockaden
1. Stress und Überforderung
Viele Kinder stehen innerlich so unter Druck, dass ihr Gehirn auf „Alarm“ schaltet.
Der Körper will dann nur noch schützen, nicht mehr aufnehmen.
Das passiert besonders oft, wenn Lernen mit negativen Erfahrungen verknüpft ist – z. B. durch Angst vor Fehlern, schlechte Noten oder wiederholtes Korrigieren.
2. Fehlende Basisfunktionen
Manchmal sind auch körperliche Grundlagen betroffen – etwa, wenn Reflexe aus der frühen Kindheit noch aktiv sind, die eigentlich schon integriert sein sollten.
Diese sogenannten Restreflexe können unbewusst Bewegungen oder Spannungen auslösen, die das ruhige Sitzen, Schreiben oder Lesen erschweren.
3. Emotionale Blockaden
Kinder, die glauben „Ich kann das sowieso nicht“, lernen in einem inneren Widerstand.
Diese Überzeugung entsteht oft aus wiederholten Misserfolgen oder aus dem Gefühl, nicht verstanden zu werden.
Hier arbeite ich gerne über Gespräche, Bewegung und positive Lernerfahrungen, um das Vertrauen wieder aufzubauen.
🔍 Wie Eltern Lernblockaden erkennen können
Oft sind es kleine Dinge, die uns zeigen, dass etwas blockiert ist:
- Das Kind vermeidet bestimmte Aufgaben oder Fächer.
- Es kann sich nicht lange konzentrieren, wirkt unruhig oder träumt sich weg.
- Es kann Gelerntes zu Hause, aber nicht in der Schule abrufen.
- Oder es hat körperliche Reaktionen wie Bauchweh, Kopfschmerzen oder Tränen beim Lernen.
Wenn du das beobachtest, bedeutet das nicht, dass dein Kind „nicht will“ –
sondern, dass es gerade nicht kann, weil irgendwo im System Spannung ist.
🌿 Der erste Schritt: Druck rausnehmen
Ich sage Eltern oft: „Atmet erst einmal durch.“
Denn der wichtigste erste Schritt ist immer, den Druck aus der Situation zu nehmen.
Wenn du dich als Elternteil entspannst, kann auch dein Kind wieder durchatmen.
Lernen braucht Sicherheit – das Gefühl, dass Fehler erlaubt sind und niemand enttäuscht ist, wenn etwas nicht sofort klappt.
Erst dann kann das Gehirn wieder offen und aufnahmefähig werden.
✨ Wie ich mit Kindern an Blockaden arbeite
In meinen Sitzungen schaue ich mir jedes Kind individuell an – nicht nur das, was es „nicht kann“,
sondern vor allem, warum es sich gerade schwer tut.
Ich beobachte Bewegungsmuster, Reaktionen, Konzentration – und das Wichtigste: ich höre zu.
Oft zeigt sich in kleinen Momenten, was das Kind wirklich braucht. Manchmal genügt schon eine neue Lernstrategie, manchmal braucht es körperliche Unterstützung (z. B. durch gezielte Bewegungen oder Reflexintegration), und manchmal einfach jemanden, der das Kind sieht – ohne Urteil.
💛 Mein Fazit
Hinter jedem Kind, das sich schwer tut, steckt ein Kind, das sich anstrengt.
Kein Kind will versagen. Kein Kind will enttäuschen.
Wenn wir verstehen, was wirklich hinter Lernblockaden steckt,
können wir den Weg öffnen für das, was Lernen eigentlich sein darf:
Neugierig. Lebendig. Freude am Entdecken.
Bei Lernen.Einfach.Erleben begleite ich Kinder genau auf diesem Weg –
mit Verständnis, Diagnostik und Methoden, die Körper, Geist und Herz wieder in Einklang bringen.
